Individuell unterscheiden sich bei flugängstlichen Passagieren die Auslöser, Ursachen und Schwerpunkte ihrer Angst.
Nahezu alle Menschen mit Flugangst spüren starke körperliche Missempfindungen, die Begleiterscheinungen der angeborenen Alarmreaktion beim Auftreten realer oder auch nur vorgestellter Gefahr sind.
Viele meinen, dass diese körperlichen Symptome (lebens-) gefährlich sind und dass sie dringend ärztliche Hilfe benötigen. Dieses Phänomen ist Psychologen bekannt als die sog. Angst vor der Angst. „Eingesperrt“ im Flugzeug fehlen betroffenen Passagieren die geeigneten Strategien, um ihre physiologischen Erregungszustände abzubauen, da dies ja nicht durch „Flucht“ oder „Angriff“ geschehen kann.
Andere leiden in dieser Situation unter der Phantasie, sie könnten die Kontrolle über sich verlieren, laut schreien, sich übergeben, ohnmächtig werden usw., was in ihrer Vorstellung wiederum mit höchster Peinlichkeit verbunden sein würde. Gedanken wie „Das halte ich nicht aus“ steigern die körperliche Erregung unter Umständen bis zur Panik.
Wer unter Klaustrophobie leidet, also generell enge und geschlossene Räume fürchtet und meidet, für den ist allein schon die Röhrenform des Flugzeuges problematisch. Auch das beengte Sitzen und das „Eingeschlossensein“ während des Fluges löst bei manchen bereits in der Vorstellung Angstgefühle aus.
Ein anderer Angstschwerpunkt im Flugzeug kann Höhenangst (Akrophobie) sein: manchmal reicht der Blick aus dem Fenster in 10.000 m Flughöhe und/oder die Phantasie des „materielosen“ Raums zwischen Flugzeug und Erdboden.
Auch wer Probleme hat, sich während des Fluges den Piloten anzuvertrauen und sich passiv dem Flugablauf hinzugeben (sog. Beifahrersyndrom), ist prädestiniert dafür, sich an Bord unwohl zu fühlen.
Etwas anders gelagert ist Flugangst, in deren Zentrum die Angst vor technischen Katastrophen und Absturz steht. Eine solche Flugangst kann konditioniert (gelernt) sein; z.B. durch unangenehme Ereignisse im Verlauf früherer Flüge wie wetterbedingte starke Turbulenzen, Durchstartmanöver, Notlandungen, Beinahe-Crashs usw.. Solche Flugvorerfahrungen und/oder Wissenslücken bzw. Fehlinformationen bezüglich Flugtechnik, Flugzeugwartung, Luftraumüberwachung, Pilotenausbildung usw. schüren leicht Katastrophenphantasien.
Besonders anfällig für Flugangst jeder Art sind Passagiere, die aufgrund ihrer persönlichen, familiären oder beruflichen Lebenssituation unter starker Belastung stehen: ihre Angst-Schwelle ist stressbedingt herabgesetzt, d.h. sie reagieren schneller mit Angst als unbelastete Passagiere.
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